Langenhart / St.Valentin,
27.04.2008
Abschiedsmesse von Pfarrer Auer
So manche Tränen, nicht
nur von weiblichen Kirchgehern, flossen beim letzten
Sonntagsgottesdienst des Langenharter Pfarrers Peter
Auer.
Der gebürtige Tiroler und gelernte
Koch/Kellner, der in Kalifornien seine Berufung entdeckt und dort
vor über 26 Jahren zum Priester geweiht wurde, wollte es noch
einmal in seiner alten Heimat versuchen.
Doch schon nach 9 Monaten kehrt er wieder
zurück. Zu sehr wurde die Gemeinde durch seine
Verkündigungsart polarisiert. Während die Mehrheit mit ihm
zurecht kam, machte ihm etwa ein Drittel der Gemeinde den Verbleib
unmöglich.
Zu sehr "Drohbotschaft" statt Frohbotschaft,
sagte uns eine Kritikerin des Pfarrers, doch sie gab gleichzeitig
zu, dass noch nie so viel über Kirche und Glaubensgrundlagen
gesprochen wurde, wie unter Pfarrer Auer.
Ein "neutrales" Pfarrgemeinderatsmitglied
meinte: "Allen Leuten Recht getan, ist eine Kunst, die niemand
kann!" und wünscht sich, dass die gespaltene Pfarrgemeinde bald
wieder zusammen findet.
"Na klar hat er manche Macken gehabt, so wie
halt jeder, aber er ist ein guter Mensch!", meinte eine verweinte
junge Mutter. "Jetzt haben wir, wegen der Leute,
die mit nichts zufrieden sind und immer was zum aussetzen haben, gar
keinen Pfarrer mehr."
Bei seiner letzten
Sonntagsmesse hielt Pfarrer Auer an seiner Gewohnheit fest, statt
der Predigt eine Geschichte zu erzählen. Dabei ging es um einen Prinzen, der zum
Schluss erkennt, worum es im Leben geht: loszulassen, um sich
selbst zu finden. Das wünschen wir dem Herrn Pfarrer
auch.
Laut Dechant Johann Zarl wird es in Langenhart
Sonntagsmessen um 9:00h geben, die der Amstettner Stadtpfarrer
i.R. Heinrich Geiblinger halten wird. Frühestens ab
Herbst kann man mit einer Neubesetzung rechnen. |