Amstetten, 13.10.2013
Nach der Brandstiftung zu Weihnachten 2012 und anschließender Restaurierung feierten die Franziskanischen Schulschwestern und viele Gläubige mit einem Festgottesdienst die Wiedereröffnung des Gotteshauses.Franziskaner-Provinzial P.Oliver Ruggenthaler, der der Messfeier mit acht Priestern vorstand, erzählte von seiner Ankunft im für ihn als Osttiroler ganz unbekannten Amstetten. Als er sich zur Klosterkirche durchfragte, kam er am Stadtplatz an der großen Wolf-Skulptur aus Bronze vorbei, und er dachte sofort an den Wolf von Gubbio, den Franz von Assisi gezähmt hatte.
"Ein brennendes Gotteshaus - ob Kirche, Synagoge oder Moschee - trifft die Menschen tief, das gehe an die Substanz", so der Provinzial. Und die Franziskaner trifft es doppelt schwer, da ihre Identität auf Friede aufgebaut sei. Franziskanisch sei es aber zu sagen: "Jetzt erst recht" und aus der kirchlichen Gemeinschaft hinaus auf die Menschen ohne Angst und Scheu zu zugehen, auch wenn dort vielfach Wölfe lauern.
Generaloberin Schwester Franziska Bruckner berichtete, dass durch den Anschlag jetzt ein Freundeskreis mit den Franziskanerinnen entstanden ist. Sie dankte den vielen Gönnern, u.a. Bischof Klaus Küng und den Vertreter des öffentlichen Lebens, sowie der Bevölkerung für die tatkräftige Hilfe und den Zuspruch.
Da die Klosterkirche zu klein war, um alle Besucher aufnehmen zu können, wurde die hl. Messe sowie die darauf folgenden Ansprachen von LAbg. Michaela Hinterholzer (Obfrau "Moststrasse"), NR Ulrike Königsberger-Ludwig (3. Vizebgm.) und Ursula Puchebner (Bürgermeisterin) in die benachbarte Stadtpfarrkirche St.Stephan übertragen.
Im Anschluss lud die Schwesterngemeinschaft zum Klosterkirchenkirtag in den Klosterhof ein. Das großartige Wiedereröffnungsfest half den Schwestern, den Schrecken der letzten Monate zu überwinden. Der Täter, der auch in der Herz-Jesu Kirche und in St.Stephan gezündelt hatte, wo der Brand sich aber nicht entfachen konnte, wurde nie ausgeforscht; nach Aussagen von Zeugen handelt es sich vermutlich um einen Jugendlichen.
Für die musikalische Umrahmung sorgten an der Orgel Mag. Matthias Haslauer, der Schülerchor "STIMMstärke 8″ der von den Schwestern geführten BAKIP, unter der Leitung von Florian Helperstorfer, und die Musikkapelle St. Georgen am Ybbsfelde.