"Bioprodukte ? Leider aus !"
Das ist eine Antwort, die österreichische Konsumenten bald in ihren Geschäften zu hören bekommen könnten, wenn sie nach Bionahrung verlangen, so Frau Ing. Elfriede Berger von Bio-Austria.
Die Nachfrage nach Bioprodukten übersteigt bei weitem das Angebot, und es wird auch immer mehr ins Ausland exportiert; so besteht die Gefahr, dass in absehbarer Zukunft in Österreichs Bio-Regalen gähnende Leere herrschen könnte.
Besonders krass ist die Situation bei Obst: jetzt schon müssen 60% der Bio-Äpfel und gar 90% (!) der Bio-Birnen importiert werden, was besonders hier im Mostviertel, wo alle Bedienungen mehr als ausreichend vorhanden sind, sehr traurig klingt. "Wir brauchen dringend mehr Bio-Bauern!", meint Mag.
Christoph Gleirscher von der Bundesgeschäftsführung
Bio-Austria.
Aber es gibt auch eine gute Nachricht: bei der Biomilch ist die "historische Situation" eingetreten, dass erstmals die gesamte Produktion auch vermarktet werden kann. Vor 25 Jahren waren es österreichweit gerade einmal 18 Bauern, die nach Richtlinien des biologischen Landbaus gewirtschaftet haben, heute gibt es über viertausend. Das sind mehr als 15% aller Bauern und damit ist Österreich in Europa das Bioland Nr. 1.
Um einem drohenden akuten Mangel an Bionahrungsmitteln entgegenzuwirken, dienen die Biohof-Feste nicht nur als PR-Aktion für Bioprodukte, sondern sie sind, nach Mag. Gleirscher, auch "eine Suchaktion für Bio-Bauern".
Am Sonntag, dem 24.09.06, fand ein solches Hoffest auf dem Biobauernhof "Klein-Linden" der Familie Buchinger in St. Georgen/Klaus statt, mit abwechslungsreichem Programm für Groß und Klein. Anlässe dafür waren das 20-jährige Bestehen der St. Georgener Bio-Bauern und das Jubiläum der Bio-Schulmilch, die die Kinder seit 10 Jahren an mehr als 20 Schulen und Kindergärten der Umgebung, dank dem Betrieb der Familie Buchinger, täglich genießen können. Zu dem Fest gehörte ein gegrillter Bio-Ochse, ein Kuhfladenrätsel, eine Strohburg zum Heuhupfen, Hofbesichtigung, Kinderaerobic, ein Streichelzoo und Rundwanderpfad. Für Unterhaltung sorgte die Trachtenmusikkapelle St. Georgen/Klaus und das "Extrem Trio" der lokalen Jung-Biobauern, die mit ihren gesellschaftskritischen Texten und hochwertiger "Alpen-Blues" Musik für viel Applaus sorgten.