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St.Peter in der Au, 06.06.2008 "Leonardo von St.Peter" Ausstellung des Universalkünstlers Kunibert Zinner im Schloss Unerwartet viele Interessierte waren zur Ausstellungseröffnung anlässlich des 100. Geburtstages des St.Peterer Künstlers Kunibert Leopold Franz Zinner (1906-1990) ins Schloss gekommen. Bürgermeister Heuras nannte ihn dabei den "Leonardo von St. Peter", da er außer als Bildhauer auch als Maler und als Komponist tätig war. Er studierte an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien in der Meisterklasse von Prof. Hanak zusammen mit Fritz Wotruba. In der Bildhauerei gelang ihm der Durchbruch 1937 mit einer Großplastik für die gewerbliche Fortbildungsschule in Amstetten und einem großen Steinrelief für die Stadt St. Pölten. Er schuf noch zahlreiche Großplastiken in Holz und Stein (Petrusstatue beim Kreisverkehr, Vogelhändler vor der Hauptschule, hl. Georg am Kriegerdenkmal, u.a. 11 Kriegerdenkmäler), an die 300 Holzplastiken wie Kruzifixe, Heiligenfiguren, Reliefs (Kreuzwege in den Pfarrkirchen Kematen und Vestenthal) und Wappen, auch Marmorbüsten und -statuen bekannter Persönlichkeiten sowie hunderte Kleinfiguren in Holz und Ton (darunter einige Krippen), und 13 Mosaike (z.B. "Pietà" auf der Friedhofskapelle). Darüber hinaus entstanden noch weit über 100 Ölbilder und Farbgraphiken. Weniger bekannt ist das umfangreiche Werk, das er als Komponist hinterließ: 61 Sonaten für Violine und Klavier, 43 Klaviertrios, Arrangements für Blasmusik sowie diverse Chöre und Lieder. Besonders hervorzuheben sind seine 3 Symphonien und 2 Messen. Zinner unterrichtete Violine, Klarinette, Saxophon und Posaune und betätigte sich als Organist. Die Festrede zur Ausstellung hielt Univ. Prof. Dr. Wolfgang Greisenegger, Altrektor der Universität Wien, im überfüllten Festsaal des Schlosses vor Zinners 5 Kindern, 13 Enkeln und 16 Urenkeln. Ein Sohn, Dr. Hermann Zinner, ist Organisator und führt durch die Ausstellung bei freiem Eintritt. Geöffnet am Wochenende bzw. nach telefonischer Vereinbarung (07477/42179) bis 15. Juni. |