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Stift Seitenstetten, Theatersaal, 15.09.2012 "Abenddämmern – Morgenrot" Spiegeln sich die Kirchenprobleme des 12. im 21. Jahrhundert ? Da das gleichnamige Theaterstück von Prof. Dr. Karl Heinz Huber bei seinen ersten Aufführungen im Mai restlos ausverkauft war, gab es am 14. und 15. September wieder die Gelegenheit, aus einer psychiatrischen Abteilung eines Altenheims 900 Jahren zurück in das Kloster St. Veit zu reisen, um dort nach den Ursachen für die Probleme der Kirche und Gesellschaft der Gegenwart zu suchen. Die Chorherren erlebten ein Abenddämmern, als ihr Kloster um 1112 augehoben wurde, weil ihnen ausschweifendes Leben vorgeworfen wurde. Prof. Huber versucht sie zu verteidigen, indem er sie volksnah darstellt, als Menschen die lieber auf undogmatische Weise Pastoraltätigkeit ausüben, als frömmelnd Chorbänke zu drücken. Ein Morgenrot hingegen sollte für die Benediktiner aufgehen, deren Kloster im selben Jahr von Udiskalk von Stille und Heft gestiftet wurde, und bis heute ununterbrochen Bestand hat. Die Geschichte spiegelt sich in der Dämmerung der heutigen Zeit wieder, in welcher Prof. Huber aber zugleich Hoffnung auf Morgenrot aufkeimen lässt. Die Laienspielgruppe bot ein lebendiges und bewunderswert professionelles Schauspiel. |