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Seitenstetten, 27.04.2012
Ausstellung "Leben im Vierkanthof" NÖ und OÖ, die Bundesländer der Vierkanter, zeigen gemeinsam "Wo Bauern und Mönche beten und arbeiten" Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein begleiteten die Eröffnung der Jubiläumsausstellung im Stift Seitenstetten. Zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Klerus waren nach Seitenstetten gekommen. Blasmusik, Schulchor, Brassklänge und das A-Capella Quartett "Die Vierkanter" umrahmten die feierliche Eröffnung durch die Landeshauptleute Erwin Pröll und Josef Pühringer. Anlässlich des 900-jährigen Bestehens des Benediktinerstiftes wird der "Vierkanter Gottes" in seinem Werden, seinen heutigen Aufgaben und seinen Zukunftsvisionen in Verbindung mit dem Mostviertel dargestellt. In seiner Begrüßungsrede vor dem Hauptportal der Stiftskirche erinnerte Abt Berthold Heigl an die Regel des heiligen Benedikt, das "ora et labora": Gebet und Arbeit, das bedeutet aber auch Bildung, Erziehung, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft. Die Benediktiner betreuen 14 Pfarren und führen ein Gymnasium mit 350 Schülern. Diese konnten vor kurzem als "Jubiläumsgeschenk" ihre moderne Turnhalle in Betrieb nehmen. P.Martin Mayrhofer, der Ausstellungskurator und zugleich Kustos der Stiftsgalerie, lud die Gäste -neben den 33 Ausstellungsräumen- auch die Galerie mit ihren 3.000 m² und die Werke von Paul Troger bis Kremser Schmidt zu besichtigen. Neben dem Stift ist der Tourismusverband Moststrasse Träger der Ausstellung. Für dessen Obfrau LAbg. Michaela Hinterholzer sind die rund 3.000 Vierkanter im Bezirk wichtige Zeitzeugen. Sie stammen aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, als der Most den Bauern einen guten Zusatzverdienst bescherte. NÖ Landeshauptmann Erwin Pröll hob die Gemeinsamkeit von bäuerlicher Arbeit und mönchischer Spiritualität hervor. "Die Bauern arbeiten in einer Werkstatt ohne Dach. Das verbindet sie stärker mit der Natur und natürlich auch mit Gott." Er lobte das Stift Seitenstetten als wichtiges geistliches Zentrum, das über die Jahrhunderte hinweg die Geschichte der Region geprägt habe. Die Vierkanter seien ein historisches Erbe, für das man Sorge tragen und das man für spätere Generationen erhalten müsse. Dem stimmte auch
Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer zu. Der zweite, bäuerliche Standort befindet sich im Sumerauerhof bei St.Florian, der Teil des OÖ Landesmuseums ist. Dort geht man auch der Frage nach, wie man die großen Vierkanter künftig nutzen kann, um sie zu erhalten. Die Bürgermeister der beiden Veranstaltungsgemeinden, Franz Deinhofer und Robert Zeilinger, freuen sich über das gemeinsame, grenzüberschreitende Projekt. |