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Weltjugendtag Madrid, 16.-21. August 2011
Der WJT ist einfach ein einzigartiges Ereignis: Gleichaltrigen gläubigen Christen aus aller Welt begegnen, gemeinsam feiern und sich freuen, den Papst treffen, Gott besser kennen lernen, im Glauben wachsen, … Von den Protesten, über welche die deutschsprachigen Medien viel berichtet haben, bekamen wir nichts zu sehen, wahrscheinlich weil die Demonstranten -genauso wie die Einheimischen- in den unüberschaubaren Pilgermassen untergegangen sind. Überall war nur papstbegeisterte Jugend zu sehen und auch zu hören: "¡Esta es la juventud del papa!" (Dies ist die Jugend des Papstes!). Ich war mit einer bunt gemischten Gruppe der Kalasantiner unterwegs. Wir führten tiefe Gespräche untereinander, erzählten uns unsere Lebensgeschichten und wie wir zum Glauben kamen. Es entwickelte sich ein Gefühl der inneren Verbundenheit, obwohl wir sehr verschieden waren und meistens ganz unterschiedliche Probleme im Leben hatten. In kurzer Zeit wurden wir eine Gemeinschaft, an welcher jeder seinen Teil hatte und keiner sich ausgeschlossen fühlte. Wir verstanden uns so gut untereinander, dass wir offen über unsere eigenen Fehler und Schwächen reden konnten. Das Unwetter brachte beste Laune! Als wir am Donnerstag auf dem Flugfeld Cuatro Vientos versammelt waren, der Papst kam und die Nachtvigil begann, schauten die meisten ziemlich abwesend in die Luft und die Stimmung war eher lau. Plötzlich begann es zu blitzen und zu donnern, Wassermassen fielen vom Himmel. Und dann ging es von null auf hundert: alle trotzten den Naturgewalten, tanzten im Regen und sangen die WJT Hymne! Ich verstand, dass der liebe Gott genau wusste, was wir in diesem Moment brauchten! Die Stimmung kam durch das Unwetter auf ihren Höhepunkt! Aber dann wurde es immer kälter und irgendwann verging uns der Spaß an dem Sturm. Wir baten Gott, dass es zu regnen aufhöre. Kurz darauf stoppte der Regen und es war wieder angenehm warm: wir dankten unserem Herrn, dass er uns durch so viele Zeichen seine unendliche Gnade zeigte. Beichte auf einer Iso-Matte Da saß ich also auf einer Iso-Matte auf dem Flugfeld, vor mir ein Priester, um mich herum fast 2 Millionen Jugendliche aus aller Welt - und ich begann ihm meine ganze Lebensgeschichte zu erzählen. Zum ersten Mal konnte ich alles, aber wirklich alles beichten. Ein Gefühl der Erleichterung drang tief in meine Seele ein. Als ich zu meinem Liegeplatz ging, war die innere Freude so groß, dass ich zuerst mal alle meine Nachbarn umarmen musste. In dieser Nacht schlief ich unter freiem Himmel mit befreitem Geist und gutem Gewissen. Mein Andenken vom WJT: Wegweiser sein für Noch-Suchende! Die Frage: "Was soll ich mit mir anfangen", stellen Menschen sich immer wieder. "Was ist der tiefere Sinn in meinem Leben? Gibt es etwas, für das es sich lohnt, seinen schweren Lebensweg zu gehen?" Wir jungen Christen haben Antworten auf diese Fragen geschenkt bekommen, daher ist es unsere Aufgabe, Wegweiser zu sein für die, die noch auf der Suche sind. Wir sollen diejenigen, die durstig in der Wüste umherwandern, zur Quelle führen. Gott möchte von uns, dass wir als Seine Zeugen eintreten und den Schwachen durch Sein Wort Halt geben. Deshalb ist es wichtig, die Worte Jesu zu kennen und Seine Lehre zu verstehen. "Studiert den Katechismus! Teilt eure Glaubensfreude den anderen mit! Die Welt braucht das Zeugnis eures Glaubens, sie hat Gott gewiss nötig!" (Papst Benedikt XVI.). "Seid die Missionare unserer Zeit!" (Kardinal Schönborn). Was hat sich verändert? Die Schwierigkeiten, die ich schon vor dem WJT hatte, haben sich nicht in Luft aufgelöst, aber Gott gab mir beim WJT viel Kraft, sodass ich damit geduldiger umgehen kann. Jetzt habe ich auch mehr Zuversicht, sie bewältigen zu können. Eine Botschaft an Dich! Bist du so ziemlich die/der einzige in Deinem Milieu, die/der Gott be-kennt? Sei froh, denn das heißt, dass Dich Gott auserwählt hat! Vertrau dein Leben Jesus Christus an! Schweige nicht über das, was Du (beim WJT) gesehen und gehört hast! Sage und zeige es den anderen! Reiche die Fackeln des Glaubens und der Liebe in eine dunkle und unbarmherzige Welt weiter! Vera Malinar, 15 Jahre, mein 1. Weltjugendtag |