|
"Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt!" Ist das nicht die beste Antwort, die wir am 3.Fasten Sonntag hörten, für uns und für alle die lästernde Fragen stellen, wo Gott in Haiti, Chile, Türkei oder sonst wo, geblieben ist ? Aber Achtung, das ist keineswegs eine Drohbotschaft ! Das ist nur ein verzweifelter Versuch eines besorgten Vaters, Seinen geliebten Kindern klar zu machen, dass Er sie beschützen möchte, aber dass Er das nur kann, wenn wir zu Ihm fliehen, dass Er uns reichlich beschenken möchte, aber dass wir dafür unsere Hände ausstrecken müssen, dass Er uns gerne mit der Fülle Seiner Gnaden und Gaben segnen möchte, Er das aber nur kann, wenn wir die Augen unseres Herzens weg von Sinnlosigkeiten zu Ihm be-kehren. Gott hat die Menschen als Mitschöpfer, als Herrscher über die Natur geschaffen. Wir hätten -vielleicht nicht als Einzelne, aber sicherlich als Gemeinschaft- mit der Zeit die Macht entwickelt, die Verschiebung der tektonischen Platten so zu beeinflussen, dass sich die Spannung in vielen kleinen, statt in einem großen Erdbeben lösen hätte können. Als wir uns von Gott getrennt und die meisten übernatürlichen Kräfte eingebüßt hatten, schickte Er Tausende von Jahren hindurch Seher und Propheten unter uns. Nach der Ausgießung des Heiligen Geistes beschenkte Er viele Menschen mit prophetischen Gaben, um in solchen Fällen die gefährdete Menschheit vor Katastrophen warnen zu können. Was kann Gott jetzt überhaupt noch machen um uns zu helfen, nachdem die meisten unter uns nichts von Ihm mehr wissen wollen und der Rest sich kaum um eine lebendige Beziehung mit Ihm kümmert, wir Seine Schöpfung zerstören und uns nur noch mit Geldbeschaffung, Wellness oder Voodoo und Ähnlichem beschäftigen? Eigentlich lautet die Frage: Wo
sind bei Haiti all die Wissenschaftler geblieben, die sich damit
rühmen, dass sie alles verstehen und alles ohne Gott im Griff haben
? Wie wir gebetet haben, so werden wir schlafen, wie wir im Frühjahr gefastet haben, so werden wir den Rest des Jahres verbringen: frisch und munter, oder müde und kränklich. Es ist noch nicht zuspät, zum Fasten anzufangen. Jesus hat gesagt, dass Fasten böse Einfüsse und Geister vertreibt; die Kinder in Međugorje sagten, dass die Gospa behauptet, durch Fasten können Kriege verhindert werden . Gandih würde ihnen sicher zustimmen. :)
| |||||||||||
April-August 2009 "Pilgern ist mit den Füßen beten" Vom Mostviertel nach Galicien: 3200 km zu Fuß entlang des Jakobsweges In der Fastenzeit werden gerne Wallfahrten unternommen als Akte der Buße. Für den St.Peterer Engelbert Laaber* war sein Jakobsweg keine Buße, er wollte auch kein Abenteuer erleben, weder eine Fitness-Tracking-Tour noch einen Selbstfindungstrip machen, sondern sich einfach nur einen Traum erfüllen. Kaum in Pension, marschierte er im April 2009 von seiner Haustüre weg und kam im August in Santiago de Compostela an. Wir fragten ihn nach seinen Eindrücken während dieser insgesamt 113 Tage des Unterwegsseins. Hat der Jakobsweg Deine Erwartungen erfüllt ? Ich habe absichtlich keine Erwartungen gestellt; wenn ich das hätte, wären sie sicher um vieles übertroffen worden: Eine grundlegende Änderung meiner Selbst durch Alleingehen in der Natur, wunderbare Begegnungen mit den Menschen, Glück mit dem Wetter, ... Ich habe nur drei Rasttage einlegen müssen: in Salzburg brauchte ich einen neuen Rucksack, in Lustenau hatte ich Probleme mit der Achillessehne und bei Lausanne wegen wunder Fußballen. Was hat sich bei Dir so grundlegend verändert ? Die alten Wunden an meiner Seele wurden geheilt. Ich habe ganz unverhofft das Geschenk erhalten, meine Haltung gegenüber Menschen, die mich sehr verletzt haben, ändern zu können. Es hat sich ohne mein Zutun in mir langsam ein Gefühl von Verständnis und Mitgefühl für sie entwickelt, da ich plötzlich alles in einem größeren Zusammenhang sehen konnte. Ich empfinde jetzt vieles anders, ich fühle mich nicht mehr so persönlich betroffen und konnte verzeihen. Das war für mich eine echte Befreiung, eine so tiefe Erfahrung, die kaum in 2 Wochen Bergwandern eintreten kann. Zum Wallfahren gehört Gebet. Hast Du auch gebetet ? Ja, so wie die Vögel. (lacht) In der Früh aus Freude über den neuen Pilgertag, am Abend aus Dankbarkeit, dass ich die Tagesstrecke geschafft habe. Ich empfand oft eine große Dankbarkeit, wenn ich durch die Landschaft ging und dachte immer wieder: "Herrgott, Du hast die Welt so wunderbar geschaffen !". Auf einer Alm las ich den Spruch: "Pilgern ist mit den Füßen beten", das ist wirklich so. Hast Du auch mystische Erfahrungen gemacht ? In Genf hatte ich eine ganz wundersame Begegnung: Mit zwei anderen Pilgern war ich lange auf der Suche nach der Kathedrale. Wir standen unschlüssig und schweigend an einer Kreuzung. Plötzlich kam ein Mann mit einem Hund auf uns zu und fragte, ob er irgendwie helfen könne, erklärte freundlich und detailliert den Weg und verschwand. Erst als er weg war realisierten wir, dass er mit seinen ganz weißen Augen vollständig blind sein musste. Wie hat er erahnen können, dass wir Hilfe brauchen und wissen können, wer unter uns die einzige Person ist, die Französisch verstand ? Haben wir durch diese Begegnung lernen sollen, dass man ganz still sein muss, damit eine Gottesfügung und -Führung möglich wird? |