Seitenstetten, 14.05.2016

 "Oba brenna tuats guat"

  Bei zwei Messen (um 8 und 10:30 Uhr) spendeten Abt Petrus Pilsinger und Altabt Berthold Heigl vom Stift Seitenstetten das Sakrament der Firmung, feierlich gestaltet von zwei verschiedenen Chören. Sehr ansprechend und treffend war die Predigt von Abt Petrus zum Thema "Oba brenna tuats guat"- nach dem Liedtext von Hubert von Goisern:

A jeder woass, dass des
Geld net auf da Wies'n wachst
Und essen kann ma's a net
Oba brenna tuat's guat
Oba hoaz'n tuan ma an Woaz'n
Und de Ruab'n und an Kukuruz
Wann ma lang so weida hoaz'n
Dann brennt da Huat …

"Kennen wir nicht alle Situationen, wo wir denken: 'Eigentlich müsste ich etwas ändern, denn es brennt der Hut.'   Die Apostel hatten riesige Angst, dasselbe Schicksal zu erleiden wie Jesus, sie waren sehr enttäuscht und verletzt, schämten sich und sperrten sich ein - bis dann der Heilige Geist kam.

Viele sind heute angstdominiert angesichts der wirtschaftlichen und politischen Lage.   Wir hatten noch nie soviel Angst:  z.B. vor Verlust des Arbeitsplatzes, zu kurz zu kommen, dass uns die Moslems 'überrennen', vor Terror: fordern eine 'Festung Europa' usw.   Wir brauchen keine Angst haben, wir sind ja gefirmt!  Der Hl. Geist will die Angst von uns nehmen. Wir brauchen nicht nach Schuldigen zu suchen.   Wer keine Angst hat, kann teilen, ehrlich zu sich selber sein, braucht sich nichts vorzumachen.

Wenn's Gewissen anklopft: freut euch, es ist das Feuer des Geistes.   Wenn du's nicht spürst, dann brennt der Hut.  Die Apostel waren gescheitert und genierten sich dafür.   Enttäuschungen tun weh, doch jeder hat sie - deswegen brauchen wir nicht verzweifeln, frustriert sein, versumpfen in Alkohol ….

Wir dürfen Vergebung erwarten. Jesus will jeden wie Simon Petrus fragen: 'Liebst du mich?   Interessiert ihr euch für mich, für Gott?   Denkt ihr an mich?   Wollt ihr so leben, dass ich an euch und ihr aneinander Freude haben könnt?'   Der Hl. Geist möchte uns ent-ängstigen, großzügig machen, damit wir unserem Gewissen folgen können:  uns tragen, damit das Feuer der Sehnsucht in uns brennt.   Dann verändert sich das Leben.", so Abt Petrus.