Anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages am 21.3. wurde bereits in dessen Vorfeld am 3. März in der Stiftskirche Seitenstetten ein festlicher Gottesdienst mit Weihbischof Anton Leichtfried gefeiert.
Am Benefizgottesdienst nahmen u.a. auch Altlandeshauptmann Erwin Pröll, Michaela Hinterholzer, Johannes Heuras, der Seitenstettner Bürgermeister Johann Spreitzer und Soziallandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig teil.
Ungefähr 9.000 Menschen leben in Österreich mit Trisomie 21. Passend zur Bezeichnung "Trisomie 21" wurde der 21.3. als Welt-Tag gewählt und von den Vereinten Nationen 2012 offiziell anerkannt. Trisomie 21 bedeutet, dass das 21. Chromosom 3-fach (statt 2-fach) vorhanden ist. Seit 2005 nutzt die Down-Syndrom Community dieses Datum, um auf Lebenssituationen Betroffener und Verbesserungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen.
"Die Lebenshilfe Werkstätten bieten rechtlich keine Arbeitsplätze, sondern sind eine Therapieform; es gibt folglich weder einen Arbeitsvertrag noch eine Sozialversicherung", so die mit ihrem Tobias betroffene Maria Schirghuber aus Wolfsbach, Organisatorin der Benefizmesse.
Selbstlose Eigeninitiative
Maria Schirghuber organisierte heuer zum vierten und vorläufig letzten Mal einen solchen Benefizgottesdienst. "Jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll, es gibt nicht wirklich eine Norm. Im Prinzip ist selbstbestimmtes Leben möglich, Barrieren haben nur wir im Kopf!", ist Maria Schirghuber überzeugt.
"Ich engagiere mich für die Down-Syndrom-Kinder, weil ich damit für die Gesellschaft Aufklärungsarbeit leisten sowie Vorurteile, Unsicherheiten und Berührungsängste abbauen möchte", betont Schirghuber und ergänzt: "Die Betroffenen beweisen Talente, sie zeigen Gefühle und strahlen meist vor purer Lebensfreude! Ihren Stärken will ich Ausdruck verleihen! Leider muss auch gesagt werden, dass heute über 90% der Kinder mit Down-Syndrom nicht einmal die Chance bekommen, geboren zu werden."
Ein Ensemble des Musikvereins Wolfsbach unter der Leitung von Daniela Schirghuber, der Schwester von Tobias, umrahmte die Feier musikalisch. Anschließend gab es im Benediktussaal Kaffee und Kuchen. Der gesamte Erlös mitsamt der Kollekte wird als Sachspende an das Wohnheim der Lebenshilfe Haag übergegeben.
Am Ende der Benefizmesse bedankte sich die Schirghuber bei Bezirksfeuerwehrkommandant Rudolf Katzengruber, Jugend-Bezirkssachbearbeiterin Carina Kampner und deren Vater ASB Christian Kampner für die tollen sieben Jahre, welche ihr Sohn Tobias bei der Feuerwehrjugend der Freiwilligen Feuerwehr Niederhausleiten-Höfing verbringen durfte.
Kampner betont: "Tobias war und ist eine Bereicherung für unsere Feuerwehrjugend, denn wir konnten voneinander lernen und wir sind froh, dass wir diesen Versuch gestartet haben, denn es war definitiv ein Erfolg für alle." Doch hier endet der Weg nicht, denn Tobias ist auch in Zukunft ein gern gesehenes Feuerwehrmitglied bei der FF Niederhausleiten-Höfing.