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Seitenstetten, 22.09.2017 Ikonenausstellung - "Ikonen sind gemalter Glaube!" Bei der Ausstellungseröffnung des Lebenswerkes der Grazerin Theresia List führten in das Wesen der Ikonenkunst der Waidhofner Dechant Herbert Döller und Abt em. Berthold Heigl ein, beide selbst passionierte Ikonenmaler."Ikonen sind nicht nur Bilder, es sind geweihte liturgische Gegenstände, sie vergegenwärtigen das, was sie darstellen, sie sind gemalter Glaube.", so der Dechant. Durch die Perstpektivenumkehr -der Fluchtpunkt liegt bei einer Ikone außen- komme das Bild und seine Botschaft auf den Gott suchenden Betrachter zu. In der Ostkirche werden die Ikonen so tief verehrt, dass man zuerst der Ikone die Ehre erweist, wenn man ein Haus betritt, und erst dann den Bewohnern. Vor einer Ikone brenne dort immer eine Kerze. Agebetet werde freilich nicht das Holz, sondern das Dargestellte. Im Gegensatz zum Judentum und Islam dürften wir Gott bildlich darstellen, da wir glauben, dass Gott sich selbst in Jesus, Seinem Sohn, abgebildet habe. Abt em. Berthold erklärte, dass bei Ikonen zuerst die dunklen Partien und erst dann die hellen gemalt werden, sie führen den Maler und später den Betrachter vom Dunkel ins Licht. Seit vier Jahren "schreibt" er (so heißt es in der Fachsprache) Ikonen unter Anleitung der Künstlerin. Mehr über sein "Ikonen-schreiben" erzählte der Abt in diesem Interview. Theresia List gab eine Einführung in die Technik der Ikonenmalerei. Die Leiter des Bildungshauses, Lucia und Johannes Deinhofer, gestalteten den Abend weniger als Ausstellungseröffnung, sondern vielmehr wie eine besinnliche Andacht. Sie bedankten sich anschließend bei der Künstlerin, die das Haus, den Abt und den Dechant jeweils mit einer ihrer wertvollen Ikonen beschenkte. |