Seitenstetten, 01.04.2013, Ostermontag
"Vater werden ist nicht schwer, ... "
Abtbenediktion von P.Petrus durch Bischof Klaus
Nachdem Diözesanbischof DDr. Klaus Küng bei der Pontifikalmesse in der Stiftskirche Seitenstetten P.Petrus Pilsinger gesegnet, und dadurch seine Wahl zum Abt wortwörtlich "abgesegnet" hatte, begann er seine Dankesrede mit dem Ausspruch "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr".
Damit spielte er darauf an, wie leicht und schnell er am 08.02.2013 zum "Vater" (Abt, Abbas: Vater) des Stiftes gewählt wurde. Er sei sich bewusst, dass dieses väterliche Amt in so einem großen Haus sehr viel abverlange, daher bat er um Gebetsbegleitung. Doch "was wäre ein Vater ohne Kinder", meinte der Abt und bat gleich auch um das Gebet für möglichst viel "Nachwuchs" im Kloster.
Und so ging es in seiner bekannten humorvollen Art weiter: Auf die Frage einer Dame, ob so eine "Abtweihe" - wie man die Benediktion im Volksmund nennt - denn so ähnlich sei wie eine Hochzeit, meinte er schlagfertig, dass ihm dazu der direkte Vergleich fehle, aber dass das bei einer Priesterweihe eher zutreffe. Sein erster Dank galt dem Zeremonienmeister, der bei den Vorbereitungen der zahlreichen Jubiläums- und anderen großen Gottesdienste, die es im letzten Jahr gab, stets Ruhe bewahrte, dem jungen Pater Andreas Tüchler.
Abt Petrus möchte den kollegialen Führungsstil seines Vorgängers Abt Berthold fortsetzen, so nahm er als seinen Wahlspruch: "Confirma fratres tuos" ("Stärke deine Brüder"), nach Lukas 22,32. Sein Ring und sein Wappen beinhalten die Darstellung eines Hahns, was das älteste Attribut des heiligen Petrus und ein Mahnsymbol für Wachsamkeit ist. Für die Erinnerungsbildchen zu seiner Benediktion wählte er eine Darstellung des Apostels Petrus, dem Jesus seine Hände reichte, als er in den Wogen des Sees unterzugehen drohte (Lk 14,31).
Bischof Küng betonte in seiner Predigt die Bedeutung des Seitenstettner "Vierkanter Gottes" für die Diözese und hob hervor, dass Abt Petrus als (noch) Gymnasialdirektor besonderen Zugang zur Jugend und den Themen der Zeit habe. Am Höhepunkt der Feier, nach der Segnung, übergab er dem neuen Abt seine Amtsinsignien: dieBenediktusregel zur Führung der ihm anvertrauten Gemeinschaft und den Ring als Zeichen der Treue und Bindung. Den Hirtenstab erhielt Abt Petrus aus der Hand von Altabt Berthold Heigl.
Die Benediktion dieses bereits 63. Seitenstettner Abtes wurde wegen des hohen Besucheransturms live in vier weitere Räume des Stiftes übertragen. Unter den ca. 1.400 Gäste waren Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, Erzabt Bischof Asztrik Varszegi von Pannonhalma (Ungarn), Weihbischof Anton Leichtfried, Altbischof Maximilian Aichern (Linz), Abtpräses Christian Haidinger (Altenburg), Abt Columban Luser (Göttweig), Abt Matthäus Nimmervoll (Lilienfeld), Abt Wolfgang Wiedermann (Zwettl), Abt Michael Prohazka (Geras), Propst Maximilian Fürnsinn (Herzogenburg), Altabt Burkhard Ellegast (Melk), Abt Rhabanus Petri (Missionsbenediktiner-Abtei Schweiklberg/ Diözese Passau), Superintendent Paul Weiland, LH-Stv. Wolfgang Sobotka, LR Stephan Pernkopf, NR Karl Donabauer, Bgm. Franz Deinhofer (Seitenstetten), Bgm. Johann Weingartner (Heimatgemeinde Euratsfeld), u.v.a.
Der Kirchenchor des Stiftes unter der Leitung von P.Franz Hörmann führte auf einem sehr hohen musikalischen Niveau Mozarts Missa in C ("Spatzenmesse"), Händels "Halleluja" und Bachs "Christ ist erstanden" auf.