Up Home » PresseKonferenz mit Abt Petrus Pilsinger Slideshow

 Seitenstetten, Scholastikazimmer, 09.02.2013

 PresseKonferenz mit dem neuen Abt

 Einen Tag nach seiner Wahl lud P. Petrus Pilsinger als neuer Abt die Presse zu einem Gespräch.  

 Zu Beginn schilderte P. Michael Prinz, der als Prior für die Vorbereitung der Wahl zuständig war, noch einmal das Geschehen rund um die Wahl.   Der Konvent zähle zur Zeit 30 Mitglieder, wovon 29 wahlberechtigt waren.   Für das passive Wahlrecht sei die Priesterweihe erforderlich, das Alter von 30 Jahren und eine 7-jährige Mitgliedschaft zum Konvent ab der feierlichen Profess.   Es genüge die "absolute" Mehrheit.  Es wurde auch abgestimmt, ob die Wahl auf Lebenszeit , das heißt bis zum Alter von 70 Jahren, oder auf 12 Jahre (mit der Möglichkeit auf Wiederwahl) geschehen soll, die Entscheidung fiel auf 12 Jahre.

 Anschließend folgten die Statements von Altabt Berthold Heigl und dem neuen Abt Petrus Pilsinger.  

 Abt Berthold erzählte aus seinem Leben und von den zahlreichen bereits verwirklichten und noch bevorstehenden Projekten.    Sein Geheimnis dabei sei, dass er den Leuten etwas zutraue.   P.Berthold selbst habe gleich nach seiner Weihe 1972 vom damaligen Abt Albert Kurzwernhart den Auftrag bekommen, neben dem Dienst als Kaplan in Wolfsbach Erzieher im Konvikt zu sein, und zwar mit den Worten:  "Mach's, wie Du es für gut hältst -  Du wirst es schon gut machen!".   Diese Wertschätzung war es, die ihm "Berge gab" und vieles möglich machte.   Er dankte den Medien für die Berichterstattung über die vielen Veranstaltungen im Festjahr 2012 und verwies auf einige Herausforderungen, die noch auf den neuen Abt warten, wie die Sanierung der Konventzimmer, Modernisierung der 50 Jahre alten Heizungsanlage, den Sonntagberg, wo das Pilgerwesen gefördert und der Pfarrhof fertig restauriert werden soll.  

 Abt Petrus Pilsinger sagte, er möchte das Schulmotto:  "Wachsen, reifen, blühen" gern mitnehmen, denn gerade seine Erfahrungen als Gymnasialdirektor ermutigten ihn dazu, sich für sein "Ja" zu entscheiden im Bewusstsein, dass das Amt auch eine gewaltige Last ist.   Da in seinem Leben aber immer alles anders gekommen sei als gedacht, habe er großes Vertrauen auf Gott.  So wollte er ja auch nie Direktor werden und staunt selber, wie sehr ihm die Arbeit in der Schule Freude bereitet hat.   Das Wichtigste sei die Pflege des Chorgebetes, es sei "die Mitte des Hauses, nichts soll ihm vorgezogen werden"  (Benediktusregel).

 Auf die Frage, wie er zu die Forderungen Pfarrer Schullers stehe, meinte der neue Abt, dass die meisten für ein Kloster irrelevant seien, aber dass man wegen der Überalterung und des Mangels an Seelsorgern "noch radikaler überlegen müsse, Menschen zu gewinnen, die Gottesdienste halten, wo es keine Priester mehr gibt, und dem Laiendienst in großer Eigenverantwortung nachgehen".

 Bezüglich der Frage über die Polarisierung liberal-konservativ meinte Abt Petrus, dass er keine Spaltungsgefahr sehe und dass die Kirche eine bunte, blumenreiche Wiese sein solle und das "san ma scho bei uns im Kloan".

 Prior P.Michael legt Wert auf die Einheit in der Vielfalt, denn "Einheit heißt nicht Einfältigkeit, sondern aus der Verschiedenheit kommt der geistliche Reichtum der Kirche.   Im Kloster gehe man trotz konträrer Ansichten respektvoll miteinander um.   Als Beispiel schilderte er, wie Pater Pius "Kirche intern" und Pater Benedikt den "13." immer ins Lesezimmer legten.

 Als symbolisches Geschenk erhielt der neue Abt einen geschliffenen Stein aus der Ybbs – "ein Stück Heimat", wie LAbg. Michaela Hinterholzer ihre Gabe nannte: 150 Millionen Jahre alt, Jurakalk, bei dessen Anblick menschliche Probleme gleich an Bedeutung verlieren. Vom Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Euratsfeld  bekam er einen frischgebackenen Brotlaib als Stärkung für seine neue Aufgabe.


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