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Aschbach, 07.05.2017 Segnung des Turmkreuzes, Aufziehen und Kreuzsteckung Die Kreuzaufsetzung war ein großer Festtag für Pfarrer P.Georg Haumer und die ganze Pfarrgemeinde, der nur alle ein- bis zweihundert Jahre vorkommt. Eigentlich heißt es Kreuzsteckung, aber wegen der Seltenheit des Ereignisses ist der Begriff kaum bekannt. Im Jahre 1900 kam das 90 kg schwere, zweieinhalb Meter hohe Turmkreuz aus Messing auf den 56 m hohen Kirchturm. Inzwischen ist das Holzgestell des Turmhelmes vulgo "Zwiebelturms" völlig morsch geworden, musste saniert werden und wurde im März 2017 wieder aufgesetzt. Das Turmkreuz wurde restauriert und mit seiner feierlichen "Steckung" konnte die siebenmonatige Turmhelm-Sanierung abgeschlossen werden. Der Fest begann mit einem Hochamt, bei welchem die Orgelsolomesse von W.A. Mozart vom Chor "Musica Aspacensis" aufgeführt wurde, wobei Abt Petrus Pilsinger das Turmkreuz segnete, das zwischen Volks- und Hauptaltar aufgestellt war. Anschließend präsentierte Pfarrer P.Georg zwei Messingtafeln, die alte sowie die aktuelle, die beide im gleichen ehrwürdigen Sprachgebrauch verfasst und auf welchen alle relevanten Amtsträger verewigt wurden. Zusammen mit vier "Zeitkapseln" -luftdicht verschließbaren Röhren aus Edelstahl- kamen sie in das Turmkreuz . Vier Schüler der Neuen Mittelschule Aschbach lasen ihre Berichte über ihren Alltag. Diese sollen den zukünftigen Aschbachern Eindrücke vom herrschenden Zeitgeist vermitteln. Abt Petrus befüllte damit die "Zeitkapseln", u.a. auch mit den aktuellen Ausgaben des Pfarrbriefes, der NÖN und der "Kirche bunt", eines Münzsatzes aus dem Jahre 2017 und einem Fotoheft der Sanierung. In seiner Predigt sprach der Abt zunächst über den Wert von Gemeinschaft und gemeinsamem Feiern: "Christus sagt, dass man allein nicht selig werden kann". "Das Kreuz kommt an die Spitze des Turmes als sichtbares Zeichen des Glaubens und unseres christlichen Lebens - als Zeichen der Liebe und Lebenshingabe Christi und Zeichen dafür, dass hier Menschen wohnen, die sich von ihrem Gott reich beschenkt wissen und die keine Angst haben, zu kurz zu kommen. Es zeigt, welch Geistes Kind die Bewohner sind, die mit Jesus 'Abba, Vater!' rufen." Die weltanschauliche Orientierungslosigkeit sei Resultat eines schwindenden Glaubens. Dieser Glaubensverlust sei wiederum ein Nährboden für Angst und Fremdenhass. Auch LAbg. Michaela Hinterholzer erwähnte in ihrer Festansprache, dass die Menschen nach Identifikation suchen und zitierte Bischof Küng: "Es macht mir Sorge, dass die Christenheit verschlafen ist. Wir müssen aufwachen und das Christentum in neuer Vitalität leben, nicht in Aggressivität!". Sie meinte weiter, dass in Diskussionen über das Kreuz in öffentlichen Gebäuden und Schulen ein klares Bekenntnis dazu wichtig sei. "So möge das Kreuz hineinblicken in den Ort und den Menschen Halt und Hilfe sein, sie an ihre christlichen Wurzeln erinnern und Zeugnis geben für ein reiches, sinnerfülltes Leben." Beim anschließenden Pfarrfest bei Schnitzel und Wein sowie einer riesigen Torte in Form der Turmspitze war tatsächlich ein Stück "Leben in Fülle" erlebbar. :) Ein eindrucksvoll gestaltes Fotoheft über die Sanierung mit vielen einmaligen Bildern kann als "Baustein" in der Pfarre (Tel.: 07476 76500, Email: pfarramt-aschbach@gmx.at) bestellt werden. Der Erlös kommt der Deckung der Sanierungskosten zugute, an denen sich Bund, Land, Gemeinde, Stift Seitenstetten und viele Gläubige beteiligten. Mehr Fotos (vom Pfarrfotografen) hier. Text der Erinnerungstafel: "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Zum immerwährenden Gedächtnis wird Folgendes kundgetan: Im Jahr des Herrn zweitausend und siebzehn, im fünften Jahr des Ponfifikats Seiner Heiligkeit Papst Franziskus, als Klaus Küng Bischof von St.Pölten war, Petrus Pilsinger Abt von Seitenstetten, Johann Berger Dechant von Amstetten, Pater Georg Haumer Pfarrer von Aschbach, Josef Halbmayr Stellvertretender Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, sowie Alexander van der Bellen Bundespräsident von Österreich, Johanna Mikl-Leitner Landeshauptfrau von Niederösterreich, Martina Gerersdorfer Bezirkshauptmann von Amstetten sowie Martin Schlöglhofer Bürgermeister der Marktgemeinde Aschbach war, wurde in Gegenwart zahlreicher Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft diese Inschrift in feierlicher Weise dem Kreuz beigegeben, zur immerwährenden Erinnerung an dieses Ereignis. Am 29. Juni 2016 wurden die Renovierungsarbeiten begonnen. In den folgenden Monaten wurde der obere Teil des Turmhelmes durch die Zimmerei Franz Pabst und die Spenglerei Renato Zambelli von Grund auf neu hergestellt. Das aus dem Jahre 1900 stammende Kreuz wurde am heutigen Tag gesegnet und gesetzt. Möge uns der Dreifaltige Gott auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria und des heiligen Martin gewähren, dass jetzt und künftig jegliches Unheil von diesem Gotteshaus und auch von unserer Gemeinde ferngehalten wird. Aschbach, am 7.Mai 2017. |