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Amstetten, 16.09.2016 Christen und Muslime beteten gemeinsam um den Frieden Zu einem ökumenischen Gebet um Frieden in der Welt lud die Initiative "Willkommen Mensch". Zum Treffpunkt am Hauptplatz kamen hauptsächlich Christen und Muslime, aber auch manche Menschen, denen zwar nicht die Religion, aber dafür der Friede ein großes Anliegen ist, und wurden von Bürgermeisterin Ursula Puchebner begrüßt. Ein Zeichen für den Frieden setzte die Stadt mit einer "Friedensfahne" vom Künstler Heiner Brachner, versehen mit dem Wort "Friede" in vielen Sprachen, die zu diesem Anlass zwischen den Fahnen der EU, Ö., NÖ und der Stadt Amstetten gehisst wurde. Danach ging's zu den Franziskanerinnen (Schulschwestern), wo im Hof des Klosters um Frieden gebetet und anschließend gemeinsam gefeiert wurde. Oberin Sr. Franziska Bruckner führte besinnlich durch das Gebet und reichte als Symbol des Friedens einen Olivenzweig an die jeweils betende Gruppe weiter. Das Gebet eröffnete die "Islamische Religionsgemeinde NÖ" (von IGGÖ) mit dem Gebetsaufruf Ezan, gesungen von Aladin Akhdir, einem syrischen Flüchtling, mit dem Sufi-Lied "Huhu Allahu", gesungen vom Musiktherapeuten Gernot Galib Stanfel, sowie dem Gebet: "Wir bittten Dich um Frieden in unseren Herzen und zwischen den Menschen und Religionen.". Der freikirchliche Pastor Peter Zalud vom "Christlichen Zentrum" erzählte, wie wichtig das Gebet sei: "Betet füreinander, denn man kann nicht für jemanden beten und ihm gleichzeitig böse sein." In seinem freiem Gebet betete er besonders für die Flüchtlinge. Lobpreslieder spielte seine Musikgruppe, die auch die Eröffnung am Hauptplatz umrahmt hatte. Der Pfarrer der Evangelischen Gemeinde Siegfried Kolck-Thudt bat Gott um den Willen zur Versöhnung und sang zu Guitarre ein Lied eines galizischen Flüchtlings aus dem I. Weltkrieg. Der Imam des "Bosnischen Sport-, Kultur- und islamischer Religionsvereins" Ibrahim Zukuć betete: "Lobpreis sei Dir Gott, der Du die Menschheit hast zu Stämmen und Völkern werden lassen, auf dass sie einander kennen und lieben mögen." Zwei bosnische Mädchen in Tracht sangen das Lied "Allah der Eine hat alles erschaffen". Der katholische Pfarrer Peter Bösendorfer (Pfarre St.Stephan) und Pfarrer Hans Schwarzl (Pfarre Herz Jesu) griffen Friedensgedanken aus der Kirche Lateinamerikas auf. Lobpreislieder sang eine Musikgruppe der BAKIP Amstetten. Die meisten Gebete wurden so gestaltet, dass alle anderen auch mitbeten bzw. mitsingen konnten und alle Beiträge waren von großer gegenseitiger Wertschätzung geprägt. Am Schluss wurde das Gebet der Vereinten Nationen gemeinsam gebet. Bei der Tafel, gedeckt mit vielfältigen Delikatessen, gab es ausführlich Gelgenheit, quer durch Nationen und Religionen miteinander ins Gespäch zu kommen. "Es war ein beeindruckender Abend, an dem es gelungen ist, Brücken zu bauen und ein Zeichen für ein friedliches Miteinander in Amstetten zu setzen", sagte Christian Köstler, Initiator von "Willkommen Mensch Amstetten". |