Wallmersdorf bei Allhartsberg, 26.06.2016

 Weihe zweier Glocken durch Abt Petrus

 Der Festgottesdienst mit Glockenweihe und Ehrung von Herrn Josef Riedler für seine Mesnerdienste wurde zelebriert von Abt Petrus Pilsinger vom Stift Seitenstetten.

  Nach einer Begrüßung der zahlreichen Festgäste durch Pfarrer Altabt  Johannes Gartner führten das Vokalensemble des "Cantus Hilaris", Franz Aigner an den "Stabglocken" und die "Stubenmusik Berger" die "Wallmersdorfer Glockenmesse" auf - komponiert, dirigiert und auf der Orgel begleitet von Anton Steingruber.

 Er war es auch, der mit seinem Chor "Cantus Hilaris" 2013 den Entschluss fasste, eine Glocke auf den besonderen Ton f2 gießen zu lassen.   In Auftrag gegeben wurde sie in der Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck mit einem Gewicht von 118 kg.   Auf dieser Glocke befinden sich Reliefs der Hl. Cäcilia, Patronin der Kirchenmusik, sowie des Hl. Benedikt.   Geschrieben steht: "Singet dem Herrn".   Finanziert wurde sie durch den Verkauf der CDs "Geistliche Volksmusik" und "Jo im Ybbstol do drin" des Kammermusikchores "Cantus Hilaris".

 Um das Geläute auf drei Glocken zu erweitern, spendete die Familie Steingruber eine weitere, 52 kg schwere Glocke, gestimmt auf den Ton b2, die den Hl. Antonius von Padua, den Hl. Erzengel Michael und den Hl. Georg zeigt.   Darauf ist zu lesen:  "Ihr Heiligen Gottes - bittet für uns".   Nun hat die kleine Filialkirche zum Hl. Sebastian wieder drei Glocken, wie vor dem ersten Weltkrieg.   Damals mussten sie für Kriegszwecke abgeliefert werden.   Hoffen und beten wir dafür, dass das nie wieder vorkommen wird.

 Im doppelten Sinne eine bewegende Predigt hielt Abt Petrus:  "Eine Glocke erfüllt ihre Funktion nur, wenn sie sich bewegt, und so soll auch jeder Christ in Bewegung bleiben.   Er fragte sich:  "Wer braucht heute schon Glocken?   Wer bleibt schon noch stehen und macht ein Kreuz, wenn sie zum Angelus läuten?   Glockengeläut ist aber der Ruf des Herrn.   Die Glocken fordern uns auf, uns zu entscheiden und Zeugnis für Christus zu geben.   Doch wen der Herr in Seine Nachfolge ruft, der hat kein ruhiges Leben.   Es kostet ein Stück Lebenskomfort, bringt aber ein Stück Heil.   Unser Ziel ist nicht ewige Ruhe und Sattsein.   Wir sind übersättigt, nichts bewegt uns mehr, geht uns nahe, rührt uns an.   Das gilt auch für die Kirche und uns Christen:  wir müssen in Bewegung bleiben, sonst sind wir in Gefahr zu erstarren.  

  Manchmal aber ist das Einzige, was sich in der Kirche bewegt, die Glocke:  Wenn sie das nicht mehr tut, gibt sie keine Botschaft mehr.   Das Glockengeläut fordert uns auf: 'Lass dich bewegen von deinen Mitmenschen und bewege dich selber!'   Als Christen leben wir in einer Gemeinschaft, der Gemeinschaft der Kirche, und sind durch die Glocken gerufen, diese zu pflegen.   Deshalb ist es wichtig, zum Gottesdienst zu gehen:  wir brauchen die Bestärkung, dass wir nicht allein sind.   Geben wir dieses Glaubenszeugnis."

Der Gottesdienst wurde von Radio Maria live übertragen.